Montag, 29. Juli 2013

Schild und Schwert der Partei

Graphisch betrachtet sollte die Plakatproduktion der KPM der Neuzeit entsprechen, doch sie darf auch traditionelle Elemente enthalten. Die Auseinandersetzungen zu dieser Frage sind oft etwas schwierig doch in diesem Fall reichte eine Sitzung bei der auch zwei Jägermeister geopfert wurden bis die zweite Vorsitzende von dieser Idee überzeugt war. Eigentlich hat es KP nicht so mit Waffen. Schon klar, die Waffe der Kritik kann nicht die Kritik der Waffen ersetzen, oder war es umgekehrt?
Notfalls verlässt sie sich auf einen gutgezielten Tritt und ihre Handkante, hat im Notfall noch immer geholfen. Ok, das war jetzt gelogen, gegen die erste Vorsitzende hilft das nicht immer, besonders wenn sie meint, die schlagfertigeren Argumente zu besitzen.
Aber wie gesagt, KP hat es nicht so mit Waffen und schon gar nicht mit archaischen Waffen aus dem finstersten Mittelalter. Doch was tut man nicht alles für eine gelungene Werbung. Und in der Tat, in der Auseinandersetzung mit Bonnies AA und Brig Flag diesen Halbalphabeten hat sich KP stets als Schild und Schwert der Partei erwiesen, oder gelegentlich auch als Schwert und Schild der Partei und dies sollte auch hier seinen graphischen Ausdruck finden.
Auch KP ist der Spruch, von der Feder die mächtiger als das Schwert sein soll, vertraut. Davon hat die erste Vorsitzende auch schon mal gehört und eine eindeutige Meinung. Wer das ernst nimmt, soll zum Beweis mit der Feder gegen ihre Spitzhacke antreten. Dann wäre es aber mal ganz schnell vorbei mit solchen konterrevolutionären Sprüchen. Bekanntlich kommt die politische Macht nicht aus der Feder, sondern aus den Gewehrläufen. Ok, der Autor dieses Satzes hatte es selbst mehr mit der Feder als mit dem Gewehrlauf bzw. ließ das mit dem Gewehrlauf andere erledigen. Doch ganz so dogmatisch sieht die erste Vorsitzende das nicht, zumal sie auf der Höhe der Zeit ist und heute kommt die Macht nicht unbedingt aus den Gewehrlauf sondern aus Rechneranschluß und Glasfaserlauf. Nun ja, für eine Neuauflage lässt sich ja der Gedanke abspeichern, wir ersetzen die Feder gegen die Tastatur. Strg und Alt sind mächtiger als das Schwert? Das wollen wir doch mal sehen. Alt Grrrrr sag ich da nur. Doch der Gedanke ist ausbaufähig, der Schild taugt schon mal als Metaper für den Firewall und das Schwert ersetzen wir gegen den USB? Ok, daran arbeiten wir noch.
Trotzdem, KP mit Feder und Schild? Wie würde denn das aussehen und die erste Vorsitzende als Feder und Schild der Partei? Das könnt Bonnie so passen, das wär für ihr AA - Info ein gefundenes Fressen.
Shego ist jedenfalls der festen Überzeugung, das die Spitzhacke mächtiger als die Feder ist, Stalin war ebenfalls dieser Ansicht und meinte, man müsse es Trotzki notfalls einhämmern. Irgendwer muß diese Aussage etwas falsch verstanden haben, das war nun wirklich nicht Stalins Schuld.
Doch zurück zur Plakatgestaltung, die folgt stets historischen Traditionslinien und auch der ersten Vorsitzenden ist der Leitsatz der Stasi (RIP) noch geläufig. Wenn schon die Stasi nicht mehr zu retten ist, dann doch wenigstens ihr plakativer Spruch und der passt hervorragend für die KPM. Die Message dieser Graphik ist auch klar verständlich. Wer glaubt seine Feder sei mächtiger als das Schwert, nur zu. Versuch mal mit der Feder an dieser Furie vorbeizukommen.

Sonntag, 28. Juli 2013

Parteiplakat

Aktionseinheit

Leicht war es nicht und viele haben nicht geglaubt, das es gelingen würde, aber die Aktionseinheit zwischen KPM und AAM steht. Das dem schwierige Verhandlungen vorausgingen, dies kann sich jeder vorstellen, der die Trinkfestigkeit der zweiten Vorsitzenden kennt und bekanntlich muß sich Bonnie nicht dahinter verstecken. Da hält die erste Vorsitzende noch allemal mit und wenn sie gelegentlich mal ausrastet, dann wundert sich der Insider schon, das die Verhandlungen erfolgreich verliefen und sogar Bonnie noch fototauglich auf s Bild kam, man hatte schon anderes befürchtet. Vor allem sie selbst hatte Bedenken und das nicht zu Unrecht. Doch nachdem sie die Verhandlungen halbwegs unbeschadet überlebt hatte, dachte sie, das Fotoshooting mit der ersten Vorsitzenden wird auch noch zu schaffen sein. Doch ganz so easy ging das nicht über die Bühne, Bonnie stellte der ersten Vorsitzenden schwierige Bedingungen. Wir wollen deine Hände sehen. Das war nun wirklich respektlos, doch da man schon so weit gekommen war, es sollte nicht an Bonnies Paranoia scheitern. Nun haben wir also alle Beteiligte friedlich vereint auf dem Plakat zur Aktionseinheit vorliegen und das ist doch schon mal ein vielversprechender Anfang.
Vereint geht eben vieles leichter, doch wollen wir es mal nicht übertreiben. Mit etlichen Vorstellungen kann sich Bonnie nicht so recht anfreunden, auch wenn die zweite Vorsitzende entschärfend meint, vieles davon ist nicht ganz so ernst gemeint. Das würde Bonnie der zweiten Vorsitzenden sogar abkaufen, nicht aber der ersten Vorsitzenden, von der sie meint, der trau ich alles zu aber ich trau ihr nicht überm Weg.


Freitag, 26. Juli 2013

Graphikgestaltung

Frauen im revolutionären Kampf, das ist stets ein bedeutendes Propagandamotiv in der revolutionären Bewegung und daher auch für die KPM von Bedeutung. Hat ja seine Tradition in der Kunstgeschichte, man erinnere sich an das Leinwandpic, das die französischen Revolution in einem Bild komprimiert: "Die Freiheit führt das Volk an." Hier war Marianne noch zivil gewandet. Genau genommen nicht die französische Revolution, kann aber auch so gesehen werden. Tatsächlich geht es um die Julirevolution von 1830. Zwar haben wir einiges aus der Geschichte vorliegen, aber Frau in Uniform, das kommt nicht gerade ästhetisch rüber. Und wenn man da etwas nachhilft, dann haben diese Pics mit der Realität nur noch wenig zu tun.
Bereits das Leinwandbild hatte war eine Allegorie und hatte nie den Anspruch ein Bilddokument darstellen zu wollen, selbst wenn es so eine Szene durchaus gegeben haben könnte.
Man erinnert sich an das Covergirl der Palästinenser, das waren noch säkulare Zeiten. Heute würden die Islamisten ausrasten, das steht unter Unzuchtsverdacht. Solche Plakate wird es bei denen nicht geben, allenfalls bei ihren Gegnern und da tragen die Frauen eher Protestplakat als Waffe. Bekanntlich waren sogar die revolutionären Frauengraphiken aus Nordvietnam nicht gerade der Burner. Eigentlich sah man ja nur die traditionell gekleideten Landfrauen mit Gewehr, so etwa auf den Briefmarken der DDR.
Seltsam genug, da mußte erst die gute alte Jane Fonda nachhelfen und sich an die Flag setzen. Noch Jahrzehnte später bekam sie als Hanoi Jane die Fänge für. Schließlich wurde mit dieser Waffe auf amerikanische Bomber geschossen. Das ist anzunehmen, allerdings nicht zum Zeitpunkt dieser gestellten Aufnahmen da gab es sicher keinen Luftangriff. Zudem hätte die gute Hanoi Jane nicht mal gewußt wie man das Teil abfeuert und ob sie überhaupt geladen war. Also, ein rein gestelltes Propagandapic und darüber regen sich die Leut noch Jahre nach Kriegsende auf? Daran erkennt man die Macht der Bilder und ein solches Medium kann auch die KPM nicht unbeachtet lassen, auch linke Propaganda kann nicht auf Schlüsselgraphiken verzichten, das ist wie in der Werbung. Sex sells, wie es ja immer heißt. Doch warum ist das für die KPM ein Thema? Die Parteivorsitzenden mit Gewehr, das ist nicht unbedingt die Botschaft die man rüberbringen will. Wir sind die KPM und nicht die Waffenlobby. Das geht in Europa noch durch, in Middleton könnte diese Symbolik falsch verstanden werden.
Nein wirklich, ein Plakat mit ner AK 47 würde hier weniger als Propaganda für den bewaffneten Kampf verstanden, die Leut würden sich das Plakat zwar durchaus mit Interesse ansehen, aber eher nach der Adresse des Waffengeschäfts suchen, da sie auf ein günstiges Angebot automatischer Knarren hoffen. Das versuchte die erste Vorsitzende bei ihren Europatrip den Genossen klarzumachen. Es gibt eben nen unterschiedlichen Background vor dem die gleiche Graphik völlig unterschiedliche Botschaften transportieren kann. Das nur so als Einschub.
Übrigends, wenn wir schon dabei sind, zumindest die Parteisymbolik der ersten Vorsitzenden mit Spitzhacke ist innerhalb der Kommiwelt allgemeinverständlich, besonders für Trotzkisten stellt dies eine unmißverständliche Botschaft dar. Ist doch nett, das wir uns innerhalb der Kommiwelt wenigstens darauf einigen konnten, und das sogar ohne lange Verhandlungen.

Tia, die erste Vorsitzende hat eben viel mit Lara Croft gemeinsam. Doch die könnte die zweite Vorsitzende auch noch darstellen. Die ist doch die klassische Ikone der Popkultur. Aber Croft auf dem Maiplakat? Muß nicht sein, lassen wir die besser in Kambodscha nach Knochen suchen. Ähm, das war jetzt mehr als taktlos. Zumal sie da zwar nicht nach Knochen suchte, aber tatsächlich über Knochen hätte stolpern

können. Da war die Fiktion mal etwas zu nah an der Realität.
Zurück zu der Frau im Kampf. Die Plakatgraphiken von den angeblichen Kämpferinnen sind ohnehin zumeist gestellt, wenn es sich um Fotos handelt oder als Graphik geht der Erotikfaktor gegen minus 10. Da hat die KPM zwei authentische Frauen zu bieten. Zudem kommt die erste Vorsitzend mit notorischer Spitzhacke bereits martialisch genug rüber, da belässt es die zweite Vorsitzende doch eher bei der Fahne oder lässt sich relaxt im Keller der Parteizentrale ablichten.
Natürlich hat wieder Bonnie was zu meckern, von wegen was wir treiben, sei blanker Sexismus. Aber echt jetzt, die hats gerade nötig. Die AA mit ihren bürgerlichen Feminismustheorien und notorischen Sexismusgejammer. Jetzt bekommt die KPM die Fänge? An die Fundamentalisten traut sie sich nicht ran, da wären eher die Adressaten für Frauenunterdrückung. Ne, das ist ja ne fremde Kultur, denen kann man nicht neokolonialistisch westliche Werte aufzwingen. Das wissen wir besser, Bonnie glaubt selbst nicht an diesen Unfug und beim Urlaub im Gaza wird man sie sicher nicht erwischen. Davon abgesehen, die alten Parteiplakate mit Frauenbilder aus der Jahrhundertwende, das ist ja doch etwas zu retro, damit lockst heut keinen User mehr vom Rechner auf die Straße.
Aber wenn schon sexistische Plakate, KP hat Bonnie angeboten, sie darf auf das aktuelle KPM Plakat, gemeinsam mit KP und Shego. Aber echt nicht, Shego hinter meinen Rücken? Dieser Furie trau ich nicht weiter als n Molliwurf.

Donnerstag, 25. Juli 2013

K-Gruppen / Frauenbewegung

Sebastian Kasper:  Die vertagte Emanzipation
K-Gruppen und die Frauenbewegung

In der Jungle World befasst sich dieser Beitrag mit einen wenig beachteten Teilaspekt der ML Welt. Ausführliche mit Fußnoten und Quellen dargestellt und wie zu sehen, hat der Autor dafür die alten Parteidokumente durchgearbeitet. In dem Beitrag wird die Zeit der 70ger dargestellt. Doch die Nachwirkungen reichen bis in die heutige Zeit.
In den 70igern dominierten die ML Sekten vielfach die Politlandschaft, doch daneben entstand auch die Frauenbewegung aus dem sog. Weiberrat von 68. Allgemein als Frauenbewegung bezeichnet, ist hier aber klar, das es "die" Frauenbewegung nie gegeben hat. Es gab aber zwei Welten, sie einen verstanden sich als autonome Frauenbewegung und wenn viele Forderungen scheinbar gleich schienen, von den K - Gruppen trennte sie einiges.
Und die ML Parteien trennten sich von ihnen. Ideologisch hatten konnten sie auf Vorlagen der Vergangenheit zurückgreifen. Der Auseinandersetzung, proletarische Frauenbefreiung gegen bürgerlichen Feminismus aus den 20iger Jahren. Hauptpunkt schon damals, der § 218 und die Distanzierung von den Frauen bürgerlicher Herkunft, denen es um Teilhabe an Rechten und einer Gesellschaft ging, die der proletarischen Frau ohnehin verschlossen war. Das war zwar nicht völlig falsch, führte aber in der Konsequenz zu einer Politik, in der die Frauenfrage in die Parteipolitik der KPD eingebunden wurde. Soll heißen, die Revolution wird das Problem quasi nebenher lösen. Vorbild war dafür die Sowjetunion, in der die Frau gleichgestellt sei.
Die ML Parteien griffen diese Traditionslinie ungebrochen auf und hatten damit ausreichend Munition gegen Frauengruppen, die sich weder dem Proletariat unterordnen wollten noch sich als Nebenwiderspruch begriffen.
Untermauert wurde diese Politikform durch einen idealistischen Blick auf die Fortschritte in den Befreiungsbewegungen (illustriert durch Fotos von Frauen mit Gewehr), der idealisierten Sicht auf China in der die Frau mit dem Sozialismus befreit wäre oder auch Albanien, je nach Ausrichtung. Eine Sichtweise die bis heute in der MLPD überlebt hat und fortgeführt wird.

Nebenwiderspruch

"Die Haupt-Nebenwiderspruch-These besagt, dass es einen Hauptwiderspruch in der kapitalistischen Gesellschaft gebe, den zwischen Lohnarbeit und Kapital, von dem alle anderen Nebenwidersprüche direkt abhingen. Die Frauenunterdrückung stelle nur einen Nebenwiderspruch dar, der erst gelöst werden könne, wenn der Hauptwiderspruch, die kapitalistische Produktionsweise, überwunden sei."

So einfach kann Politik sein und auf dieser Basis ist die Frauenpolitik der ML Parteien zu verstehen, wenn man überhaupt von so einer reden kann.
"Erst mit der Erkämpfung des Sozialismus und der Beseitigung der Kapitalistenklasse sind die Voraussetzungen geschaffen für eine wirkliche Gleichberechtigung von Frauen und Männern."

So hieß es z.B beim KB und wenn man den Satz konsequent anwendet, dann bedeutet dies, jede spezifische Forderung um Frauenrechte ist Zeitverschwendung, erst im Sozialismus kann dieses Problem gelöst werden. Daher hat sich alles der Revolution unterzuordnen.

"Der theoretische Befund, dass geschlechterpolitischen Reformen innerhalb der kapitalistischen Gesellschaft kein Erfolg beschieden sei, entband die K-Gruppen davon, ihr eigenes Frauenbild in Frage zu stellen."

Die K Gruppen waren eben von Männer dominiert, wenn auch nicht unbedingt eine Männerwelt. Es waren ja bemerkenswert viele Frauen beteiligt und ordneten sich freiwillig unter. Nicht nur, das sie die Parteipolitik 1:1 vertraten, in der Frauen nur als Teil des Klassenkapmfes Befreiung erlangen können, sie waren oft genug auch fanatisch und sektiererischer als die Genossen.
Diskriminierung innerhalb der Organisation wurde daher nicht weiter thematisiert.

"Die ökonomistische Reduktion der Diskriminierung der Frauen auf ihre Stellung in der Produktion und die damit einhergehende Vernachlässigung sexistischer und anderer Diskriminierungsformen führten in den K-Gruppen zu einer Vertagung der Frauenemanzipation auf die Zeit nach der Revolution. Diese Vertagung in den Sozialismus ging mit einer Glorifizierung des Lebens der Frauen in den von Maoisten regierten Staaten und in angeblichen Befreiungsbewegungen einher."

"Aber nicht nur in China galt die Frau nun als befreit, auch andere angeblich sozialistische Länder boten sich als Projektionsfläche an."

Den verbliebenen Parteisekten fällt der Verdienst zu, diese Wunschprojektionen in die digitale Welt gerettet zu haben.

"So wie es keine Frauenemanzipation im Kapitalismus gebe, könne auch keine Geschlechterdiskriminierung mehr im Sozialismus existieren."

Das erpart das genauere Hinsehen und das der Realsozialismus wie auch die Befreiungsbewegungen vor allem Männerwelten waren, ist dabei kein Thema.

Kämpferin

"Die Betonung des Sturzes der Klassengesellschaft durch marxistisch-leninistische Aufstandsbewegungen zu Ungunsten einer ökonomischen Zusammenbruchstheorie prägt auch das Frauenbild der K-Gruppen. So wurde die bewundernde Darstellung der »Kämpferin« ein wichtiger Bestandteil vieler Berichte über die sogenannten Befreiungsbewegungen. Diese romantisierende Imago der Revolutionärin lässt sich auch in der Bebilderung vieler Artikel über Widerstandsbewegungen erkennen. Es werden bewaffnete Frauen abgebildet, auch wenn im dazugehörigen Artikel gar nicht über den Status von Frauen in der jeweiligen Bewegung berichtet wird."

Ein Thema für sich, die Frau im Kampf. Originalbilder etwa aus der Sowjetunion zeigen vielfach Frauen in Uniform, die Frau mit Gewehr als quasierotische Ikone (dafür als unbefleckte Heilige) findet man dagegen eher auf Propagandabilder oder auf Plakatgraphiken, im Briefmarkendesign etwa. Auch wenn es mit der Realität wenig zu tun hat. Frauen im Kampf sehen wenig nach Frau aus, die Uniform lässt sie eher geschlechtsneutral wirken. Daher werden entsprechende gestellte Pics benötigt.Bekannt ist die Frau im Palituch mit Gewehr, ein bekanntes Propagandafoto der PLO. Naheliegenderweise wurde sie dann auch als Covergirl der Palestinenser bezeichnet. Das war eben noch zu säkularen Zeiten, in Zuge der Islamisierung sind solche Bilder weniger erwünscht. Derartige Frauenbilder stehen bei den Fundamentalisten generell unter Unzuchtverdacht. Daher entstehen sie derzeit eher bei den Gegnern der Islamisten, etwa bei den Protesten in Kairo und in der arabischen Welt. Freilich sehen die Bilder weniger martialisch aus, díese Frauen tragen eher Fahne als Gewehr.
Die Frau (als Erotikprojekion) im Kampf mit Knarre und allem was dazugehört, findet sich weniger in der Realen Welt, eher als Projektion im Comic, im Film oder als Videogame und ist heute fester Bestandteil westlicher Popkultur.

"Kritik an der Lebensrealität von Frauen in den Befreiungsbewegungen wurde dagegen fast nie geübt. Dies wäre der antiimperialistischen Ideologie der K-Gruppen gemäß einem Verrat an diesen Bewegungen gleichgekommen. Ein besonders groteskes Beispiel dafür, wie sich die antiimperialistische Logik »Der Feind meines Feindes ist mein Freund« im Bereich der Frauenfrage bei den K-Gruppen ausdrückte, stellt die Berichterstattung über die Iranische Revolution dar. So wurde im KPD/AO-Organ Rote Fahne die islamische Revolution als »schiitischer Weg« der Frauenemanzipation gepriesen und der Schleier als »ein Symbol des Widerstandes«  bezeichnet. Auch in der zum KBW gehörenden KVZ wurde im Zusammenhang mit dem Iran über den angeblich emanzipatorischen Charakter des islamischen Rechts für Frauen berichtet. Mehreren kritischen Leserbriefen an die Rote Fahne wurde entgegengehalten, dass man nicht »einfach unsere Vorstellungen von Frauenemanzipation mechanisch auf den Iran« übertragen könne."

Bis heute.

Genau diese Illusionäre und idealisierende Sichtweise hat bis heute in der Linken allgemein überlebt. Die sind eben anders drauf, ist eben eine andere Kultur und wir dürfen nicht eurozentristisch unsere Vorstllungen den Menschen aufzwingen, für die Schleier, Scharia und Ehrenmord zum Leben und guten Ton gehören. Das wäre ja rassistisch. Diese beschämenden Storys aus der K Gruppenzeit, an denen auch undogmatische! Linke beteiligt waren, haben die ML Parteiideologie überlebt und sind heute unhinterfragter Bestandteil linker Politik und linken Beschützerinstinkt. Umso erbitterter wird dagegen jeder Fehltritt der eigenen Genossen abgestraft, die Vertreter aus anderen Kulturen sind eben noch nicht soweit und genießen Artenschutz.
Diese Ideologie läuft parallel mit dem Hass auf die USA/Isreal bei gleichzeitiger Verharmlosung islamisch faschistoider Bewegungen bzw. absoluter Ignoranz ihrer Heldentaten.

Klassenkampf

"Von Anfang an war das Verhältnis zwischen beiden Bewegungen durch Abgrenzung geprägt. Der Hauptvorwurf der K-Gruppen richtete sich gegen den angeblich bürgerlichen Charakter der Frauenbewegung, der den wirklichen Feind der Frauenemanzipation, den Kapitalismus, verkenne."
"Die Frauen sollen ihren Männern in den Rücken fallen und sie vom Kampf gegen die Kapitalisten abhalten! Das ist ein alter Trick: Teile und herrsche."

Nach kommunistischer Ideologie gibt es keine echten Widersprüche in der Gesellschaft, diese sind nur durch die Kapitalisten künstlich erzeugt um das Volk zu spalten und beherrschen zu können. Ob Rassismus, Antisemitismus, Frauendiskriminierung, ehnische Differenzen oder was auch immer in Gesellschaften zu Konflikten führt, das ist alles künstlich von den Kapitalisten  geschürt und wird im Sozialismus von selbst verschwinden. Eine alte kommunistische Verschwörungstheorie. Man macht für viele Mißstände einen einzigen Schuldigen aus und damit ist die Politik vorgegeben. Um die einzelnen Fragen muß man sich keine Gedanken machen, der Hauptfeind muß vernichtet werden, dann lösen sich auch die anderen Probleme von selbst.

Neue Frauenbewegung?

Mitte der 70ger wurde die Frauenbewegung vor allem im Bereich §218 von Bedeutung und damit zu einer interesanten Zielgruppe für die Mler. Daher begannen die ML Parteien nun verstärkt Frauenspezifische Themen aufzunehmen und besonders mit dem § 218 ließ sich bruchlos an die Politik der Weimarer KPD anknüpfen.
Letzlich war es nur die altbekannte ML Politik, festzustellen, hier passiert was, da müssen wir irgendwie nen Fuß reinkriegen und unseren Verein vergrößern.
Doch woher kam diese Frauenbewegung? Sicher nicht aus der Vergangenheit. Zur Frauenbewegung der Weimarer Republik bestand genausowenig eine Verbindung, wie für die ML Gruppen zur KPD der 20ger Jahre. Die kam genauso aus der 68er Bewegung und man bezeichnet sie eben vereinfachend als Frauenbewegung, bekanntlich umfasste sie viele Strömungen, von Feministischer Esoterik bis zum pathologischen Männerhass.
Gegenüber den Kommunisten standen sie unter Legitimationszwang und Generalverdacht.
"Die Widersprüche, die in unserer Gesellschaft zwischen Männern und Frauen bestehen, sind Widersprüche, die der Kapitalismus geschaffen hat zur Absicherung seiner eigenen Herrschaft." So etwa stand s in der Roten Fahne zu lesen.
An diesem Punkt kommt man leicht auf idealistische Vorstellungen, die sich dann doch nicht aufrechthalten lassen. Die gute autonome Frauenbewegung gegen die bösen K - Gruppen. Analog der Vorstellung von den bösen ML Parteien, gegen die guten undogmatischen Linken. Wer sich da etwas auskennt, weiß es besser. Diese autonome Frauenbewegung war eine Bewegung mit allen Macken und Widersprüchen die es eben so gibt und vor allem, sie bestand mehrheitlich aus den bessergestellten und besserausgebildeten Teil der Frauen. War in der Tat genausowenig proletarisch wie ihre Kritiker. Insoweit träfe der Vorwurf der kleinbürgerlichen Frauenbewegung wenn er nicht bemerkenswerterweise von kleinbürgerlichen Parteien ausgegangen wäre. Doch die Argumente kamen aus der Vergangenheit und die Geschichte bürgerliche Frauenbewegung gegen proletarische Frau war ein Griff in die Mottenkiste der Geschichte.
Übrigends geht es hier nicht um die Frage, welche der ML Parteien proletarischer gewesen wäre. KPD/ML etwa die etwas mehr Arbeiter in ihren Reihen gehabt haben sollen, oder die DKP, hatten ja keine andere Politik zu diesem Thema zu bieten. Nach KPD/ML Propaganda war die Frau in China/Albanien befreit, für die DKP war die Frauenemanzipation im Ostblock längst vorbildlich gelöst. Auch innerhald dieser Parteien hatten Frauen wenig zu melden.

Bourgeoisieschlampen« gegen Proletarier

"Ein Problem bereitete den K-Gruppen, dass nicht sie, die sich als Avantgarde der Massen verstanden, sondern die von ihnen als bürgerlich verachteten Feministinnen so großen Einfluss in der Frauenbewegung hatten. Darin liegt der Grund dafür, dass sie in verschwörungstheoretischer Manier die lohnabhängige Mehrzahl der Sympathisierenden der Frauenbewegung als von den »doofen Ideen einiger offensichtlicher Bourgeoisieschlampen an der Spitze« verführt darstellten. Das richtige Interesse der Arbeiterinnen an Emanzipation sei durch die Agenten des Kapitals in die Irre geleitet worden."


 So etwa äußerte sie der KBW zu dieser Frage 76. Hört sich noch erheiternd an, man stelle sich den Aufschrei vor, wenn heute jemand den Begriff Bourgeoisieschlampen auf einem linken Portal verwenden würde. So ändern sich die Zeiten. Da kam bei dem KBW Schreiber offenbar einiges an Frust und projezierten Futterneid hoch.
Die Vereinnamepolitik der K Gruppen führte dagegen zu Distanzierung von den Parteieigenen 218 Kampagnen. Es kam sogar zu Ausschlüssen von K - Gruppen Mitgliederinnen aus Frauengruppen.

Nachwirkungen

Der KB zeigte sich in dieser Frage etwas offener, konnte aber mehrheitlich nicht über seinen Schatten springen, es gab Punkte, die konnten nicht zur Debatte stehen und wurden als Verrat am Marxismus betrachtet. Doch es war ohnehin zu spät. Die Zeit der K - Gruppen war vorbei und damit verlor dieser Streit seine Basis. Doch auch die Zeit der Frauenbewegung war vorbei, auch hier fand ein Generationswechsel statt. Die Frauenbewegung wurde zum Szenefeminismus der 80iger Jahre und erreichte seltsamerweise genau in der Zeit, befreit vom Legitimationsdruck der verschwundenen ML Parteien, ihre höchste dogmatische und sektiererische Blüte. Dieser Wahn wurde in die 90er rübergerettet und ist heute unverzichtbarer Bestandteil des linken Selbstverständnis (oder linker Wahnvorstellungen) im Internet.

Fazit

"Die Befreiung der Frau stellte keinen Wert an sich dar, sondern nur ein Mittel, um die sozialistische Revolution zu erreichen denn nur mit der proletarischen Frau wird der Sozialismus siegen!"

"Die Gleichberechtigung der Frau kann somit auch innerhalb der kapitalistischen Produktionsweise anvisiert werden, statt sie auf einen Zeitpunkt nach der Revolution zu vertagen. Diese simple Einsicht werden heute die allermeisten Linken, auch die der Reste der ML-Fraktion, teilen. Noch vor gut 30 Jahren war sie jedoch alles andere als ein linker Common sense."

Hat ja etwas gedauert, um darauf zu kommen. Dies war ein Teil der Auseinandersetzung innerhalb der Alternativbewegung mit den Traditionslinken. Kann man einen Teil der neuen Gesellschaft bereits im Kapitalismus vorwegnehmen oder ist das nur Reformismus und Verrat? Muß man nicht alle Kraft auf den Sturz des Kapitalismus aufwenden weil es erst dann Verbesserungen geben kann? Im Kapitalismus gibt es ohnehin keine Befreiung der Frau, folglich ist Emanzipation reaktionär weil sie sich gegen die Arbeiterklasse richtet. Eigentlich war es nur eine Neuauflage, denn dieser Streit hat seinen Anfang in der Frühzeit der Arbeiterbewegung. Soll heißen, Reformen sind konterrevolutionär, sie lenken nur vom Sturz der Bourgeoisie ab.
Erfahrungsgemäß hatte diese Auseinandersetzung nur in wenigen Ausnahmefällen eine reale Basis. Dann wenn tatsächlich die Machtübernahme auf der Tagesordnung stand und sich die Frage stellte, warum noch um Verbesserungen verhandeln , wenn wir gleich den Laden übernehmen können. Das waren Ausnahmesituationen, normalerweise bleibt eben nur die Option um Verbesserungen zu kämpfen, weil die Mehrheit eben nicht für einen Umsturz den Kopp hinhalten will.
Heute kommen jeden solche Auffassungen recht seltsam vor, das haben politisch aufgeweckte Menschen ernsthaft vertreten? Ja haben sie, denn der Kapitalismus ist böse und kann nur endgültig zerschlagen werden. Das Veränderungen auch innerhalb des Systems möglich sind, stellt für Dogmatiker freilich reformistischen Verrrat dar und da zitieren sie bereitwillig Adornos: "Es gibt kein richtiges Leben im falschen."
Trotzdem mußte sich die Linke eben damit abfinden, das zwar einige Veränderungen erreicht wurden, auch wenn man nicht alles auf den Kopf stellen konnte. Das durfte auch der Feminismus zur Kenntnis nehmen, doch wie das mit menschenverachtenden Ideologien so ist, denen kann man es ohnehin nicht recht machen. Für den fanatischen Szenefeminismus sind die Veränderungen die in den letzten Jahrzehnten stattgefunden haben, nicht der Rede wert. Oder so, das vieles an Frauendiskriminierung heute nicht mehr so selbstverständlich wie vor 30 Jahren ist, ist für den Arsch solange es noch Männer gibt. Diese Ideologie ist gar nicht an Veränderung interessiert, ihren Vertretern geht es nur darum ihren Männerhass zu kultivieren. Eine Ideologie, die nur aus falscher Rücksichtsnahme noch nicht aus der Linken ausgeschlossen wurde.
Heute verläuft die Auseinandersetzung zwar nicht mehr nach der Frontstellung der 20ger Jahre. Auch weil die Vertreter der reinen Lehre eine Minderheit darstellen, die niemand wirklich ernst nimmt, auch wenn sie auf ihren Webseiten immer noch die alten Parolen von der Befreiung der Frau im Sozialismus verkünden bzw. die MLPD verkündet rückschauend die Befreiung der Frau im vormals sozialistischen China. Innerhalb der Linken verläuft heute die Frontstellung zwischen einer Minderheit unter den Linken, die es wagt offen die Feministendogmen zu hinterfragen und dafür den Hass der Szenefeministen auf sich zieht und dazwischen die Mehrheit der Linken, welche die laut verkündeten feministischen Minderheitentheorien zwar nicht ernst nehmen, aber aus Lagerdenken heraus den Mund halten. Die Tragik dabei ist, weil zuviele aus falscher Solidarität schweigen, überlassen sie die Argumente oft genug den Rechten.

Montag, 22. Juli 2013

Keep in touch

Solidarischer Umgang wird in der KPM großgeschrieben und daher versteht es sich, wenn die erste Vorsitzende auch im Urlaub für angemessene Unterkunft Sorge trägt. Das mit der Spitzhacke? Weiß sie von nichts, wer kommt denn auf so eine Idee? Keine Ahnung wo das herkommt, mal bei KP nachfragen?
Möglicherweise steigen hier auch gelegentlich Trotzkisten ab und haben was in der Wand vergessen? Ach nee, das ergibt wenig Sinn, dann hat ein Trotzkistenjäger möglicherweise sein Werkzeug liegen- bzw. steckenlassen? Oder wird hier gerade gearbeitet? Nein, nicht? Ok, dann ist möglicherweise ein Spitzhackenwurf daneben gegangen, doch wen hätte der treffen sollen?
Fragen über Fragen, die werden Bonnie sicher interessieren. Shego kann schon die Headline im AA Info sehen. Zweite Vorsitzende der KPM im erfolgreichen Kampf gegen die Gespenster der Vergangenheit. Hotelzimmerwand schwer getroffen. Trotzkist entkam der Furie mit knapper Not, dafür aber schwer traumatisiert.
Ist KP dagegen versichert und wer räumt die Trümmer weg? Wenn KP so weitermacht, steht ihrer  Karriere als Rockröhre jedenfalls nichts mehr im Weg. Hotelzimmer verwüsten klappt ja schon ganz gut. Jetzt muß sie nur noch ein Auto im Hotelpool versenken und Gitarren zerdeppern üben. Dann steht der Gründung der Parteiband nichts mehr im Wege, die erste Vorsitzende macht naheliegenderweise Schlagzeug und der Rest kommt von selbst. Alkexzesse sind ja ohnehin Parteitradition und Bonnie steuert dann gerne noch einige Gramm für die Tüten bei und übermittelt schon mal vorsorglich ihre Glückwünsche in Erwartung auf Freikarten für die AA und den Backstagebereich.

Freitag, 19. Juli 2013

Abgetaucht

In Middleton ist Urlaubszeit und wenn die erste Vorsitzende sich in Frankfurt am Main in der Sonne aalt, darf auch KP mal relaxen. Da verbindet sie Hobby mit dem Nützlichen und übt sich im Abtauchen. Etwas, das man in einer Kommipartei stets können sollte, man weiß ja nie wann man es braucht. Abtauchen, vorübergehend verschwinden und untertauchen, das sollte auch die zweite Vorsitzende im Halbschlaf beherrschen. Die Wahrscheinlichkeit eines Parteiverbots ist derzeit zwar nicht akut, aber aus der Geschichte hat man da so seine Erfahrungen. Zugegeben, Bonnies AA hätte es nötiger, denn das die mal den Repressionssegen abkriegen ist statistisch um einiges höher als bei der KPM. Klar, so wie sich die AA aktionistisch aufführt, da beschränkt sich KP eher auf die Agitprop und dann ist sie ja noch für die Rotfüchse verantwortlich. Da hat sie es nicht so eilig mit der illegalen Arbeit.
Doch für den Fall, das es die AA erwischen sollte, KP ist da sicher zur solidarischen Hilfeleistung bereit. Es wäre ihr sicher eine große Ehre, Bonnie beim Abtauchen nach Bikini Bottom zu helfen. Sie kennt da so einige Freunde, bei der Bonnie vorübergehend unauffällig verschwinden könnte und ein Job im Krabbenburgergewerbe wäre auch drin, auch wenn die Bezahlung unter aller Meerjungsau ist. Der Rest der AA wird im Fall des Verbots vorübergehend nach South Park entsorgt und was noch übrig ist, die sprühen wir gelb an und schaffen sie nach Springfield.
Ist auch besser wenn KP das übernimmt. Sicher, die erste Vorsitzende ist zwar im Notfall auch solidarisch und bereit Bonnie ganz handfest beim Untertauchen behilflich zu sein selbst wenn ihr dabei die Luft wegbleibt. Freilich ist sie der Ansicht, das Auftauchen sei dann nicht mehr ihr Problem, was Stoff für fachliche Auseinandersetzungen über freediving, Gerätetauchen und dem politischen Gegner die Luft abdrehen bietet. KP ist doch echt der Ansicht, sie sollte Bonnie irgendwie wieder ins Trockene bringen. Shego ist da eher der Ansicht, wenn sich Bonnie in eine Meerjungfrau verwandelt und künftig im lokalen Krabbenburger abhängt, dann hat die Nerverei mit der AA endlich ein Ende.
KP ist sich da nicht so sicher, eine Autonome Meerjungfrau Antifa in Bikini Bottom? Das fehlte noch. Dann könnten sich KP und Ron nicht mehr in der Krossen Krabbe blicken lassen.

Mittwoch, 17. Juli 2013

Auszeit

Auch in Middleton ist gerade Urlaubszeit und da darf auch die erste Vorsitzende mal ausspannen. Shego hat diser Jahr Frankfurt als Urlaubsort gewählt. Ausgerechnet Frankfurt in Krautland? Bonnie war mit der AA schon ab und an da und das machte neugierig. Auch wenn Bonnie eher in politischer Mission vor Ort war, da sich hier geradezu das Zentrum der AA befinden soll. Man sollte freilich nicht alles glauben, was Bonnie zu vorgerückter Stunde nach zwei Bier und einen Jägermeister von sich gibt. Besonders, wenn sie gerade dabei ist KP abzufüllen. Schon gar nicht sollte man ihre Geschichten von Frankfurt als Geburtsort des Schwarzen Blocks allzu ernstnehmen. Da war sie ja noch gar nicht auf der Welt, das hat sie sich ohnehin nur aus unzuverlässigen Indymediaberichten aus dem Netz zusammengecopyt und zusammengepastet. Daher hatte die erste Vorsitzende auch wenig Bedenken, hier würde sie nach über dreißig Jahren nicht gerade über Autonome Antifas stolpern. Dafür hatte sie vom Mainufer gehört und das man da recht gut abhängen kann. Das erwies sich sogar als zutreffend. Freilich kannte sie auch die alten Filmpics aus dem Bombenkrieg und war der Ansicht, die Frankfurter hatten ja genug Zeit, um die Trümmer wegzuräumen. Umso erstauter war sie dann doch, über Trümmer zu stolpern. Brachen und Hausruinen und Abrissbagger wo man hinschaut. Das war nun doch etwas verwunderlich. Meine Fresse, der Wiederaufbau zieht sich hier aber echt in die Länge. Na was solls, die erste Vorsitzende lässt sich von sowas kaum die gute Laune verderben, ganz im Gegenteil. Die Trümmer Frankfurts wirken geradezu inspirierend. Erinnert irgendwie an Griechenland wo sie auch gerne ausspannt und beim Anblick der Trümmer automatisch an Spitzhacken denkt. Hier kann sie Kraft tanken, die wird sie auch brauchen, wenn sie in Middleton wieder ihren Aufgaben als Parteivorsitzende nachkommt und KP wie auch Bonnie ordentlich in den Arsch tritt. Vor allem für diesen Briefmarkenfake mit der Bonnies AA ihre Hateaktion "No tears for krauts" starten will. Mit dem antideutschen Unfug hat die KPM nichts zu tun, aber natürlich wird sie wieder versuchen KP und Ron da reinzuziehen. Und Shego bekommt dann die Beschwerden der Genossen aus Krautland ab, schließlich ist sie ja die erste Vorsitzende und für die Partei verantwortlich.


Wer fakt eigentlich dauernd 
die Briefmarken?

KP hat auch Urlaub.

Freitag, 12. Juli 2013

KPM inside.

Erste Vorsitzende der KPM zu sein ist ein stressiger Job. Da braucht auch die erste Vorsitzende ab und an einen Ort für Rückzug und Entspannung und den findet sie in ihrem Parteibüro. Hier hat sie sich entsprechend eingerichtet und an der Wand einige inspirierende Poster angebracht. Das Parteicredo lautet bekanntlich, Tod den Ratten und Trotzkisten. Eine alte Traditionspflege, die dafür stets inspirierend und aufmunternd wirkt, wenn es mal wieder Zoff in der Partei gibt oder Ron und KP die Autorität der ersten Vorsitzenden in Frage stellen. Daneben hat sie die zweite Vorsitzende KP stets im Faden... ähm Blickfeld. Wirkt ebenfalls aufbauend wenn sie sich wieder mal zu nachgiebig in den Verhandlungen mit der AA gezeigt hat. Um die Leistung der ersten Vorsitzenden auch einmal angemessen zu würdigen, beschloss die Partei den Druck einer Sondermarke. 
Nach böswilligen Gerüchten ist das gar nicht wahr, es soll sich um eine Fälschung handeln, mit der Bonnie von der Autonomen Antifa Middleton, KP und Ron unter Druck setzen will um ihnen weitere Zugeständnisse für das Fronttranspi abzupressen.

Mittwoch, 10. Juli 2013

MLPD verteidigt die Kulturrevolution

Warum gerade die Kulturrevolution im Zentrum antikommunistischer Hetze steht
aus Rote Fahne 29/2011
(gekürzterText)

Am 8. August 1966 wurde vom Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Chinas die Große Proletarische Kulturrevolution beschlossen. Kaum ein Ereignis in der Geschichte des Sozialismus ist dermaßen Objekt der derzeit wieder aufblühenden antikommunistischen Hetze. Was die Herrschenden zur Weißglut treibt? Die Kulturrevolution erwies sich als hervorragende Methode, die Restauration des Kapitalismus in einem sozialistischen Land zu verhindern. 

Die MLPD gehört zu den letzten Verteidigern der Kulturrevolution und das stellt schon mal eine Leistung an Ignoranz und Realitätsverweigerung dar, die Bewunderung verdient. Alle Infos die seit Jahren über die Kulturrevolution verfügbar sind, scheinen an dieser Partei spurlos vorrüberzugehen.
 
Denn im Sozialismus geht der Klassenkampf weiter – die Diktatur des Proletariats muss sich durchsetzen gegen alle Versuche der alten Ausbeuterschichten, wieder an die Macht zu kommen, und gegen Versuche neuer Bürokraten, den Sozialismus zu verraten. Zehn Jahre zuvor, mit dem XX. Parteitag 1956, war in der Sowjetunion von der Chruschtschow-Clique die Restauration des Kapitalismus eingeleitet worden. Diese Gefahr drohte auch in China durch Funktionäre in der Kommunistischen Partei, bei denen die kleinbürgerliche Denkweise vordrang, die ihre Positionen für egoistische Interessen auszunutzen begannen usw.

Na da hat es die MLPD mal wieder mit ihrem Steckenpferd, der Denkweise. Für dogmatische MLer bzw. Theoriegläubige ist der XX. Parteitag nach wie vor die Ursache allen Übels. Doch bekanntlich ging es darum wer was zu melden hat und in diesem Machtkampf war der vorgebliche Verrat an der reinen Lehre nur der ideologische Überbau. Und es ging Mao darum, seine eigene Position zu stärken.
 
Mao Tsetung kritisierte die Entwicklung in der Sowjetunion und initiierte ab 1963 mit der Schrift „Polemik über die Generallinie der internationalen kommunistischen Bewegung“ eine grundlegende Auseinandersetzung in der Weltöffentlichkeit. Seine entscheidende Schlussfolgerung war, die Arbeiterklasse und das Volk in China zu mobilisieren für die Verteidigung des Sozialismus.

Die Jugend wurde mobilisiert, aber für was? Für die Verteidigung? Gegen wen? China wurde von niemanden angegriffen, abgesehen von eingebildeten Feinden und gegen die muß man sich ja bekanntlich zu jeden Zetpunkt verteidigen. Der Sozialismus hat immer Feinde und mit dieser Argumentation lässt sich der stetige Klassenkampf veranstalten. 
 
„Terrorherrschaft“ ist eines der wutverzerrten Propagandabilder, die von den Herrschenden gebetsmühlenhaft dagegen gestreut werden. Sicherlich: Für einen Vertreter des Kapitals ist das eine Horrorvorstellung, was da in China geschah – ging es doch darum, schrittweise fertig zu werden mit dem zerstörerischen und rückschrittlichen Erbe des Kapitalismus. Mit den Revolutionskomitees auf allen Ebenen der Gesellschaft entstanden neue Machtorgane der Diktatur des Proletariats. Es wurde eine massenhafte Wachsamkeit und Kontrolle über die leitenden Funktionäre in der Partei, in der Verwaltung und den Betrieben entwickelt. Viele verloren ihre Funktionen, viele erkannten aber auch, dass sie sich auf dem Weg des Verrats befanden und übten freimütig Selbstkritik. Arbeiter eigneten sich das Wissen der Intelligenz an und Intellektuelle wurden erzogen, sich der körperlichen Arbeit zu stellen, von den Arbeitern zu lernen. So wurde die Überwindung der Trennung von Kopf- und Handarbeit angepackt.

Das könnte gerade aus einer chinesischen Propagandaschrift abgetippt sein, möglicherweise ist es das sogar. Viele übten freimütig Selbstkritik? Das fiel ihnen sicher nicht schwer, mit fanatisierten Jugendlichen im Rücken. Da sagt man besser, was die Leut von dir hören wollen und hofft, sie geben sich damit zufrieden und lassen dich halbwegs unbeschadet heimgehen. Und dann noch die Story von der körperlichen Arbeit und der Trennung von Hand und Kopfarbeit. Intellektuelle wurden erzogen von den Arbeitern zu lernen? Was wohl? Wer sich da etwas auskennt, der weiß, das man niemand einfach an die Drehbank stellen kann und glauben darf, der könne da jetzt arbeiten. Die Maschinen sind tückisch und da sollte man wissen, was man macht und zudem, bis man an solchen Maschinen die nötige Präzision hinbekommt, das dauert schon etwas, in der Regel drei Jahre Lehrzeit. Und aus Erfahrung weiß ich, wie viel Übung man braucht, um an alten Schrottgurken noch halbwegs brauchbare Teile zu produzieren. Und genau solche Schrottgurken werden sie da im Einsatz gehabt haben.
Im Grunde war es eine ziemliche Verschwendung von Fähigkeiten und genau das Gegenteil von dem was Marx mal mit dem Satz, jeder nach seinen Fähigkeiten, jeder nach seinen Bedürfnissen ausdrückte. Was lernte ein Sprachlehrer beim Sandschippen? Vermutlich, das man mit der Zeit rauhe Hände bekommt und das die Arbeiter nicht allzuviel von dir halten. Das können wir den eh nicht machen lassen, der klappt ja zusammen.  Ne, das muß ich selbst machen, der macht das eh nicht richtig.  Lass den hier ausfegen, da kann er nix verkehrt machen. So etwa könnts zugegangen sein.

Bis heute hält sich dieser Mythos der Überwindung der Trennung von Hand und Kopfarbeit, dabei lässt er sich heute einfach überprüfen. Setz einen Maler an den Rechner um Programme zu schreiben. Der wüßte ja nichtmal wie er anfangen sollte.

Das war kein Prozess, bei dem jeder gleich Beifall klatschte. Heftige Intrigen und Gegenangriffe kamen von Bürokraten und Intellektuellen, die ihre privilegierten Posten gefährdet sahen.
Es gab auch falsche Zuspitzungen, teilweise wurden überzogene Maßnahmen ergriffen – historisch bedingte Fehler bei einer Form des Klassenkampfs, für die es kein Vorbild gab. Wie nicht anders zu erwarten, war das Munition für Sperrfeuer von den Kapitalisten auf der ganzen Welt – darunter auch die neue Bourgeoisie der Sowjetunion. Bei vielen Menschen dagegen stieß die Kulturrevolution auf große Beachtung und Begeisterung. Revolutionäre in vielen Ländern orientierten sich daran und begannen mit dem Neuaufbau marxistisch-leninistischer Parteien. Von der Sowjetunion ausgehaltene Parteien wie z. B. die DKP griffen dagegen das sozialistische China wütend an. 

Ach ja, falsche Zuspitzungen. Echt süß. So kann man es freilich auch ausdrücken. Jeder macht Fehler und wo gehobelt wird, da fallen bekanntlich Späne. Einer Unzahl von Leuten den Hals umzudrehen, das waren eben etwas überzogene Maßnahmen, die Opferzahlen konnten sich jedenfalls sehen lassen und das am Ende Rote Garden gegen Rote Garden kämpften, nachdem ihnen die Gegener und Klassenfeinde ausgegangen waren und es Tote gab, das war sicher etwas überzogen. Na ja, wir wissen ja, wie das bei den jungen Leuten so ist, die neigen oft dazu alles zu übertreiben. Beim Thema Nationalsozialismus würde man zurecht von Verharmlosung reden.
"Bei vielen Menschen dagegen stieß die Kulturrevolution auf große Beachtung und Begeisterung."

Vor allen bei der Jugend und die Begeisterung war umso größer, ja weniger man darüber wußte, bzw. wissen wollte. Man sah eben nur die Propagandabilder und war beeindruckt. Allzu genau hinsehen wollten die Wenigsten, das hätte die Begeisterung etwas dämpfen können.

Wie war das mal zu lesen? Eine Partei die eine Revolte gegen sich selbst inszenierte, das war für Junglinke im Westen sicher beeindruckend. Als Mittel gegen die Erstarrung der Revolution. Glaubten auch die Roten Garden (der Name wurde von MLern für den eigenen Verein übernommen) und merkten nicht, das sie nur für andere die Drecksarbeit machen.

Die MLPD hat die Proletarische Kulturrevolution von Anfang an verteidigt. „Sie war eine historisch bisher einmalige neue Form des Klassenkampfs … In ihrer Kühnheit, ihrer Massenmobilisierung und ihren hervorragenden Ergebnissen begeisterte sie die revolutionäre Arbeiterbewegung und insbesondere die Jugend der ganzen Welt und gab ihr neuen Auftrieb.“

Nun 1966 gab es diese Partei noch nicht, nicht mal als Vorläufer. Die wurde 1983 gegründet, da war die Kulturrevolution bereits ferne Geschichte. Dafür ist es sicher verdienstvoll, die Kulturrevolution gegen alle Angriffe zu verteidigen, vor allem gegen die Erbsenzähler, die aus jeder etwas überzogenen Maßnahme gleich einen großen Terror machen.
Übrigends, in China gibt es einen etwas ungewöhnlichen Friedhof. Da liegen Angehörige der Roten Garden, die beim Kampf Garde gegen Garde getötet wurden.

Und zum Schluß hatte Mao selbst von der Unruhe genug und mitten im Frieden warf die chinesische Luftwaffe Bomben auf chinesische Städte. Das war echt eine neue Form des Klassenkampfes, sowas brachte nicht mal Stalin zu seinen besten Zeiten fertig.

PS: Wenn es der Anschein hat, als sei die KPM Serie etwas überzeichnet und durchgeknallt und warum ich die Netzwelt damit belästigen muß? Solange im Netz derartige Apologeten der Kulturrevolution ihr Unwesen treiben, gibt es eine Aufgabe für die KPM.

Siehe auch:
Neue Züricher Zeitung
ORF

Kämpfende Jugend von 1976

Samstag, 6. Juli 2013

KPM online

Ein historischer Moment, im Rechenzentrum der KPM schalten die Vorsitzenden der KPM erstmalig den Webauftritt der Partei frei. Zwar noch etwas einfach gestaltet, doch ein Anfang ist gemacht. Anlässlich dieses historischen Moments erscheint diese Sondermarke als Würdigung. Mit der Zeit lernte man dazu und der Webauftritt wird stets dem Stand von Technik und Netzkultur angepasst. Weitere Subseiten des KJVM und der Rotfüchse wurden angegliedert und sowohl von der Farbe bis zur Graphik entspricht die Seite den heutigen Anforderungen im Netz. Es war ein steiniger Weg bis dahin. Es kostete viel Kraft, Nerven und Jägermeister um mit der Technik klarzukommen und dann noch die Inhalte zu gestalten. Auf Vorbilder konnten Shego und KP kaum zurückgreifen. Die kommunistische und linke Welt tat sich insgesammt recht schwer mit dem neuen Medium. Aus dieser Richtung war zunächst keine Hilfe zu erwarten. Nicht nur mit der html Technik, auch mit dem Inhalt. Viele glaubten ein elektronisches Medium sei ausschließlich dazu gut, die drögen Parteitexte einzustellen und es reiche aus, wenn die Seite wie eine elektronische Materialliste aussieht und wunderten sich dann über permanent absinkende und gegen Null gehende Zugriffszahlen. Andere meinten, das Medium sei dafür gut, die alten Parteigraphiken zu digitalisieren und waren hocherfreut über die vielen Zugriffe. Die Freude hätte sich freilich in Grenzen gehalten, hätten sie die Zugriffe mal genauer verfolgt. Und besonders die Reaktionen. Anarchisten, Spontaneisten, Autonome, Antikommunisten, wurzellose Hippies und das ganze Pack aus denen sich Bonnies AA rekrutiert waren hellauf begeistert und bedienten sich hemmungslos an dem digitalisierten Material, um es mit Hohn und Spott in den eigenen Webseiten einzubauen und so die aufopfernde Arbeit linker Graphiker und Plakatgestalter in den Schmutz zu ziehen. Das war auch Bonnies Hauptmotiv RON und KP scheinheilig die Hilfe der AA für den Webseitenbau anzubieten um so an weiteres Material zu kommen um er in konterrevolutionärster Art für die eigenen Aufrufe und Plakate zu verunstalten. Aber was sollt man machen? In html hat die AA eben die Nase vorn und was die interaktive Beteiligung angeht, das ist ein Thema für sich. Ein gutes Mittel, dem Volk aufs Maul zu schauen und so direkten Zugang zur Wirkung der eigenen Politik auf seine Zielgruppe zu haben. Doch vor free speach hatten fast alle Kommiparteien mehr Muffe als vor Chrustschows Geheimrede. So dachten sie gar nicht erst daran Foren oder Commentspalten einzurichten oder wenn irgendwann doch mal, dann nur mit Freischaltung und Vorzensur. Kommunisten lernten schnell und schmerzhaft, das es im Internet etwas anders zugeht als auf Druckpapier und das man hier auf harten und fundierten und niederträchtigen Widerspruch treffen kann, wenn man sich in die falschen Foren und Seiten verirrt. Doch daraus haben KP und Shego gelernt und bewiesen, das sie das Zeug dazu haben, die KPM ins Internetzeitalter zu führen und ein Forum ist in Planung. Keine Angst vor Bonnie und der AA, denn für die wird das Forum sicher ein gefundenes Fressen, doch mit denen müssen sich KP und Ron ohnehin in der real world auseinandersetzen.

Freitag, 5. Juli 2013

KPM fiktional?

Gäbe es die KPM nicht, man müßte sie umgehend erfinden. Soviel zu den von verantwortungslosen Elementen in Umlauf gesetzen Verdächtigungen, die KPM sei nur fiktional. Es ist ja bekannt, das Fiktionen real werden können, wenn sich nur genug Menschen finden, die an die Fiktion glauben. Dies ist schließlich die Basis jeder Religion. Und dies gilt für die Politik nicht weniger. Die kommunistische Utopie begann als Fikion und nachdem sich genug zusammenfanden, wurde die Fiktion organisiert. Oder anders ausgedrückt, die Fiktion bekam ihren organisatorischen Rahmen. Zunächst einmal eher einen reformistischen Rahmen oder Überbau. Auch Utopien müssen schließlich und irgendwie der Realität angepasst werden. Natürlich kann man auch erstmal die Realität der Utopie anpassen, erfahrungsgemäß benötigt dieses Verfahren aber etliche Abrollmeter an Stacheldraht und es kommt zu Szenen, die man hinterher nur ungern weitererzählt.
Doch erst noch alle vereint, spaltete die Revolution von 1918/19 die Partei und seither haben wir viele diverse kommunistische Parteien, teils noch existent, teils umbenannt oder großteils nicht mehr existent.
Der deutschsprachigen Raum schien nach dem Ende der 68er besonders geeignet für die Gründung einer Unzahl von Parteien, von denen sich die Mehrheit mittlerweile in Wohlgefallen aufgelöst hat, aber dank Wikipedia vor dem Dunkel des Vergessens gerettet wurde. Doch selbst heute existieren noch etliche Parteien, alle links und kommunistisch, wenigstens irgendwie. Oder trotzkistisch, mit den ewigen Wahrheiten ausgestattet und einer Webseite für die Neuzeit gerüstet. Na in diese chaotische Ansammlung wird doch noch für eine weitere Partei ein passender Platz finden. Was spricht also gegen die KPM?
Wenn bereits eine handvoll Halbalphabeten mit Nachweis proletarischer Herkunft eine ML Partei gründen können und dies im Webauftritt stolz verkünden, dann fragt man sich, wie fikiv ist das denn? Die KPD/ML gibt es nach wie vor in mehrfacher Ausführung und die sind sicher nicht allzuweit von der vorgeblich fiktiven KPM entfernt.
Und überhaupt, Propaganda ist ein unverzichtbares Element kommunistischer Politik und wie man weiß, Propaganda basiert auf nichts anderem als auf Fiktion. Nicht das sein Gegenstück, der Kapitalismus weniger fiktional wäre, doch das ist eben menschlich. Mit Fiktionen lassen sich Kirchen und Tempel bauen, oder Banktürme und Immobilienblasen.
Und was sagt unsere erste Vorsitzende zu solchen abstrusen Vorwürfen? Wenn es im Umkreis von Middleton irgendwen gibt, der die KPM für fiktiv hält, dann verlange ich, das dieses destruktive Element sofort verhaftet und erschossen wird. Das gilt genauso, wenn es hier etwas Wichtigeres als mein Ego geben sollte.
Hat hier jemand zuviel Anhalter gelesen?


Siehe auch: Wie real ist die KPM?

Donnerstag, 4. Juli 2013

XX. Parteitag nach MLPD

Plakatsticker zum 1.Mai
Vor 55 Jahren: Der verhängnisvolle XX. Parteitag der KpdSU
aus Rote Fahne 08/2011

Die Rote Fahne der MLPD beschreibt den größten Sündenfall der Kommunistischen Weltbewegung, den XX. Parteitag der KPdSU. Für Marxisten Leninisten der Anfang vom Untergang, der die Ursache für die Restauration des Kapitalismus sein soll bis hin zum Ende des Warschauer Pakts. Eine Erklärung an die nur noch überzeugte Ideologen glauben und davon gibt es nicht mehr so viele. In der MLPD haben sie noch eine organisatorische Heimat. Und hier lesen wir die Welterklärung aus der Sicht gestandener Marxisten Leninisten die Umdenken mit Verrat übersetzen.

Der XX. Parteitag der KPdSU im Februar 1956 ist in die Geschichte eingegangen durch eine von Nikita Chruschtschow verkündete Revision des Marxismus-Leninismus, die verdeckt wurde durch einen Überraschungsangriff auf den drei Jahre zuvor verstorbenen Stalin, der als unumstrittener Führer der kommunistischen Weltbewegung und als Klassiker des Marxismus-Leninismus galt.
.....Unter Führung Chruschtschows ergriffen in der Sowjetunion Kräfte die Macht, die im Laufe der folgenden 35 Jahre alle Errungenschaften der sowjetischen Arbeiter und Bauern verspielten und 1991 im völligen wirtschaftlichen, politischen und ideologischen Zusammenbruch endeten.

Na da soll einer schlau draus werden. Nach dem Geschichtsbild der MLer endete der Sozialismus mit Chruschtschow und die SU wurde revisionistisch oder sogar sozialimperialistisch, für andere sozialfaschistisch. Folglich gab es da nichts mehr was man noch hätte verspielen können. Woher jetzt dieser Gesinnungswandel?

Der Klassenkampf im Sozialismus

Wie konnte mitten aus der Kommunistischen Partei ein solcher Angriff auf die bislang gültigen und erfolgreichen Prinzipien hervorgehen? Wie konnte Chruschtschow in seinem offiziellen Rechenschaftsbericht verkünden, dass Lenins Imperialismusanalyse überholt sei und Kriege keine Gesetzmäßigkeit des Imperialismus mehr sein würden, wie konnte er in einer üblen Geheimrede am Schluss des Parteitags Stalin als Verbrecher und Mörder verleumden?

Ja ernsthaft, das ist für die Partei des echten Sozialismus die schlimmste Gotteslästerung, selbst im Jahre 2013 noch.

Ermöglicht wurde das nur, weil Stalin und die KPdSU das Problem der Weiterführung des Klassenkampfes im Sozialismus nicht umfassend und allseitig erkannt hatten. Willi Dickhut, der Vordenker und Mitbegründer der MLPD, schrieb dazu im April 1982, dass der Fehler Stalins darin bestand, „dass er nicht erkannt hatte, daß sich in den Reihen der Partei eine neue Bourgeoisie verbreitete, eines Typs, den es noch nie gegeben hatte. Diese Bourgeoisie neuen Typs entstand durch die kleinbürgerlich entartete Bürokratie, durch Privilegien, Aufhebung des Parteimaximums, damit Freigabe hoher Gehälter, Förderung des Karrieretums, Unterdrückung ehrlicher Kritik von unten, falsche Machtausübung verbunden mit Übergriffen usw. ....

Gähn, die alte Story wieder. Hätte man Chemiker und Straßenkehrer gleich bezahlt, wäre das natürlich nicht passiert. Bereits Lenin erkannte, das Kompromisse gemacht werden müssen, die Gleichheitstheorie ist eben nicht 1:1 umzusetzen. Dazu sind Gesellschaften etwas zu komplex. Klar bezieht sich die Partei auf ihren Basistheoretiker Dickhut. Von der MLPD wird man es nie erfahren, Dickhuts Schrift ist nichts weiter als eine Verratstheorie, wie man sie aus der theologischen Welt kennt. Verrat an der reinen Lehre, die zum Untergang führt. Man kennt das auch als Fundamentalismus.

Über diese Frage kam es in den 1960er Jahren zu einer weltweiten Spaltung der kommunistischen Bewegung. Zu Lebzeiten Mao Tsetungs kritisierte die KP Chinas den Chruschtschow-Revisionismus, verteidigte Stalin und initiierte 1966 im eigenen Land die heute so lautstark verleumdete Kulturrevolution, die sich gegen die auch in China aufkommende neue Bourgeoisie richtete. Die Chruschtschow-Anhänger – in Deutschland die Führung der SED und KPD, später der DKP – übernahmen jedoch die revisionistischen Ansichten des XX. Parteitags und die Hetze gegen Stalin.

So ein Unsinn, die deutschen Kommunisten übernahmen recht wiederwillig und erst als es nicht mehr zu übersehen war, die neue Linie und in der DDR verschwanden die Stalinstraßen. Maos Kirchenspaltung war bekanntlich der Ideologische Rahmen für eine Konkurrenzkampf in der kommunistischen Welt, den Inhalt sollte man nicht so bierernst nehmen, wie die MLPD noch heute, im Gegensatz zu vielen ehemaligen MLern, denen diese Denkweise recht fremd geworden ist.  Und die Kulturrevolution war eher eine humanitäre Katastrophe, bei der es um einen Machtkampf ging und kaum darum einen Rückfall in den Kapitalismus zu verhindern. Zumal China vom Stadium eines entwickelten Kapitalismus und Industriegesellschaft noch weit entfernt war.
 
Verschlossene Augen

Bis zum Zusammenbruch der DDR verschlossen sie die Augen vor der marxistisch-leninistischen Kritik am revisionistischen Weg, obwohl ihre klügsten Köpfe durchaus sahen, was sich abgespielt hatte. So analysierte der von der DKP hoch verehrte Professor Wolfgang Abendroth, der unter anderem im Beirat des DKP-geführten Instituts für Marxistische Studien und Forschungen (IMSF) saß, schon kurze Zeit nach dem XX. Parteitag: „Eine derart dramatische Wirkung, wie sie der 20. Parteitag offenbarte, kann nur in den wirklichen Veränderungen der sozialen und politischen Struktur Rußlands begründet sein … im gleichen Maße, in dem die Industrialisierung voranging, wurde andererseits zum ersten Mal in der russischen Geschichte eine breite Schicht technischer, wirtschaftlicher und administrativer Intelligenz erzeugt, die in die Reihen der Staatspartei eintrat, den rationalen Kern ihrer Ideologie akzeptierte, aber auf die Dauer nach persönlicher Sicherheit und relativer Freiheit der wissenschaftlichen Forschung und Ausbildung drängen mußte.“ (Wolfgang Abendroth – „Antagonistische Gesellschaft und politische Demokratie“, Neuwied 1972, S. 62–64) Vollkommen zu Recht sah Abendroth darin die Ursache des Chruschtschowschen Vorgehens, das er im übrigen vollkommen billigte.

"....aber auf die Dauer nach persönlicher Sicherheit und relativer Freiheit der wissenschaftlichen Forschung und Ausbildung drängen mußte."

Ne echt, solche Subjekte haben im Sozialismus auch nichts zu suchen. Mit denen ist kein sozialistischer Staat zu machen.

Die Partei für Maoismusnostalgie zitiert DKP Theoretiker Abendroth? Ausgerechnet die Partei die stets ohne wenn und aber zur SU stand und für MLer seit Jahrzehnten das primäre Feindbild darstellte. Jedenfalls war für die DKP die SU bis 91 sozialistisch.

Während Stalin den Übergang in die zweite Phase des Sozialismus – den Kommunismus – darin sah, die Arbeiter und Bauern auf das Niveau dieser neuen Intelligenz zu heben, wollte diese ihre Privilegien festschreiben und sah sich durch die Diktatur des Proletariats dabei bedroht. In Chruschtschow fand sie ihren Fürsprecher und auf dem XX. Parteitag feierte sie mit der Verurteilung Stalins ihren Sieg.

Und das wäre Stalin sicher auch gelungen, wenn er nicht soviel an Schauprozessen und Vernichtung von Trotzkisten und Schädlingen um die Ohren gehabt hätte, der Tag hat dummerweise nur 24 Stunden.

Grundlegende Lehren gezogen

Während die modernen Revisionisten trotz der nachfolgenden negativen Entwicklung den XX. Parteitag bis heute als Überwindung des „Stalinismus“ feiern, hat die MLPD aus dieser Niederlage des Sozialismus grundlegende Lehren gezogen und die marxistisch-leninistische Grundlage ihrer Arbeit erweitert um die Lehre von der Denkweise. Die von Abendroth behauptete Akzeptanz der proletarischen Ideologie durch die kleinbürgerliche Intelligenz äußerte sich in „marxistisch-leninistischen“ Phrasen – tatsächlich entwickelte sie weiter ihre kleinbürgerliche Denkweise der Trennung von Theorie und Praxis, die in der Realität eine Trennung von Hand- und Kopfarbeit bedeutete und damit Beibehaltung ihrer privilegierten Position. Deshalb hält die MLPD auch an Stalin fest und hat gleichzeitig eine tiefgehende Kritik an von ihm zu verantwortenden Fehlern geleistet – auf konstruktive und revolutionäre Art und Weise! (dk)

Schau an, die MLPD leistete Kritik an Stalin? Die bezieht sich sicher nicht auf Schauprozesse und Straflager. Auch das bei der großen Säuberung eine halbe Millionen Menschen starben (mitten im Frieden) ist bei der konstruktiven Parteikritik kein Thema.
Die berühmte kleinbürgerliche Denkweise, damit hat s die Partei ja. Vor allem mit der Denkweise. Um ihre Mitglieder von der kleinbürgerlichen Denkweise zu befreien hat die Partei ein wirksames Mittel, sie befreit ihre Leute von der Last übermäßig hoher Erbschaften.
Ja und das alte Problem der Trennung von Hand und Kopfarbeit. Was machen wir da? Schicken wir die Kopfarbeiter zur Reisernte aufs Land wie in China oder schlagen wir ihnen besser gleich den Schädel ein wie in Kambodscha?


Siehe auch: 
XX. Parteitag
Entstalinisierung